Donnerstag, 12. Januar 2017

Das Interview mit Kardinal Burke

Michael Matt, Herausgeber von "The Remnant" hat Kardinal R. Burke zur Rezeption von Amoris Laetitia, der aus ihr entstanden Kontroverse und zu den dubia interviewt.
Hier geht´s zum Original:  klicken

 "DAS REMNANT INTERVIEW MIT KARDINAL BURKE"

M.Matt:
"Ich möchte den "900 Pfund Gorilla im Raum ansprechen- die Kontroverse um die postsynodale Exhortation Amoris Laetitia. Dokument, besonders § 305 , der von verschiedenen Priester und Theologen -auf EWTN und anderswo als "gefährlich", "sehr besorgniserregend", "ein großer Fehler" "ein direkter Widerspruch gegen Familiaris Consortio"  usw. beschrieben worden.
Zu allererst-Eminenz- wie autoritär ist AL  und sprechen wir hier nur über einen Skandal oder hat diese Problematik einen Ruch von Häresie?"

Kard. Burke:
"Also zunächst - wie ich von Anfang an festgestellt habe, die Form von AL und auch die Worte des Papstes selbst im Dokument zeigen an, daß es kein Text des päpstlichen Lehramtes ist.
Und die Weise wie das Dokument notwendigerweise gelesen werden muß- wie jedes Dokument, ist im Licht der immerwährenden Lehre und Praxis der Kirche. Und deshalb sind die Aussagen von AL, die in Übereinstimmung mit dieser Lehre sind sehr gut. 
Aber es gibt viele Äußerungen in AL die bestenfalls verwirrend sind und die müssen klargestellt werden und das ist es, weshalb wir 4 Kardinäle -nach der klassischen Praxis der Kirche- dem Hl. Vater 5 Fragen gestellt. die mit den Grundfesten des Morallebens und der immerwährenden Lehre der Kirche dazu zu tun haben.
Und es ist klar. daß wir indem wir die dubia präsentieren und diese Fragen stellen , glauben daß es, wenn sie nicht beantwortet werden, eine sehr große Gefahr besteht, die Seelen, bei Fragen die eng mit ihrer Rettung zu tun haben, in die Irre zu führen.
Ohne Klarstellung gibt es also ein Potential für einen Skandal.
Was nun die Häresiefrage angeht, man muß sehr vorsichtig sein gegenüber realer und formales Häresie. In anderen Worten bei realer Häresie: gibt es aktuelle Äußerungen im Text die materiell häretisch sind? Widersprechen sie dem Katholischen Glauben? 
Bei formaler Häresie : hat die Person- besonders die Person des Papstes, der das Dokument geschrieben hat, beabsichtigt eine häretische Lehre zu verbreiten? Und als Letztes -ich glaube das überhaupt nicht. 
Und im Hinblick auf die erste Frage denke ich, die Frage usw. ist verwirrend und es ist schwer zu sagen, daß diese verwirrenden Äußerungen materiell häretisch ist. Aber sie müssen klargestellt werden, und zu verweigern sie klarzustellen, könnte die Menschen on die Irre führen, in radikales Denken bezüglich einiger sehr ernster Fragen.

Hier kann man dem Interview mit Kardinal Burke zuhören:

M.M: 
"Wenn sich nichts ändert und es keine Klarstellung gibt und weil wir über die Kirchenlehre über die Unauflöslichkeit der Ehe- und angesichts der Tatsache, daß die Ehe schon so umkämpft ist durch üppig wuchernde Scheidungen und jetzt sogar auch gleichgeschlechtliche Ehen- was sehen Sie als Auswirkungen von AL vorher, besonders von § 305 und Fußnote 351, nicht nur für die Kirche sondern auch für die ganze Welt, wenn keine Klarstellungen kommen?"




Kardinal Burke: 
" Es wäre sehr verheerend. Vor kurzem las ich eine Kolumne von Ross Douthat in der New  York Times, in dem er die Implementierung von AL in der Diözese von San Diego kommentiert. Er sagte zu Recht, daß wenn diese Interpretation von AL richtig und akzeptabel wäre, das das Ende der Ehelehre der Kirche sei.
Und das können wir nicht zulassen, weil sie das Gesetz ist, das Gott seit der Schöpfung in die menschlichen Herzen eingeschrieben hat;  es ist die Ordnung. das Gesetz, die Christus auf klare Weise in Seine Lehre eingeschrieben hat, wie es im Matthäus-Evangelium, Kapitel 19 , wiedergegeben wird, in dem er die Gnade des Christlichen Sakramentes verleiht. 
Deshalb müssen die dubia beantwortet werden. die Fragen müssen in Übereinstimmung mit der Tradition der Kirche beantwortet werden, damit die Kirche ihre Mission zur Rettung der Welt erfüllen kann. Wenn die Kirche einfach den Weg unserer Kultur, was die Ehe angeht, akzeptieren würde, wird sie sich selbst und ihren Herrn und Meister betrogen haben und das können wir einfach nicht zulassen."

M. M: 
"Nun, in einem privaten Brief vom 5. September an die Bischöfe von Buenos Aires, schrieb Papst Franziskus:
"Es gibt keine andere Interpretation von Amoris Laetitia" keine andere als in einigen Fällen wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion zu spenden. Diesbezüglich ist er so eisern, Eminenz.
Ist es also für Sie möglich, sich ein Szenario vorzustellen, in dem Sie plötzlich erkennen, daß Sie etwas übersehen haben, daß die 4 Kardinäle etwas fehlinterpretieren und daß Sie zugeben müssen, sich geiirrt zu haben.? Ich denke, wenn das nicht möglich ist, was wäre dann der Sinn der dubia? Kennen Sie nicht die Antworten auf Ihre 5 Fragen schon?" 

Kardinal Burke
" Sicher, das tun wir. Aber das Wichtigste ist, daß der Hirte der Universalen Kirche  in seinem Amt als Wächter der Glaubenswahrheit und Förderer der Glaubenswahrheit- daß er klar macht, ja, daß er diese Fragen in der selben Wiese beantwortet, wie die Kirche sie beantwortet. Und deshalb ist das, was er in diesem Brief schrieb , einfach seine eigene Meinung der Sache. Aber der Brief kann kaum als eineWerk des päpsltihen Lehramtes angesehen werden. Und so sind wir in einer schmerzlichen Situation, in die wir einbezogen sind aber wir müssen einfach darauf drängen, die Sache zu klären."

M. M. 
"Eminenz in diesem Zeitalter des Dialogs hat  Papst Franziskus selbst eine "offene Diskussion einer REihe doktrinaler Fragen" gefordert und er sagte, daß das Denken der Hirten und Theologen, wenn sie gläubig, ehrlich, realistisch und kreativ sind "würden aktuell zu größerer Klarheit verhelfen" 
Was können wir aus dieser Entscheidung, nicht mit Ihnen und Ihren Forderung nach eben dieser Klarheit  in Dialog bei diesem sehr fundamentalen Punkt der Moraltheologie einzutreten, ableiten?"

Kardinal Burke: 
"Also ich denke, -um es einfach zu sagen- daß Menschen uns vier Kardinäle des mangelnden Respekts für das Papstamt, einer feindlichen Haltung gegenüber dem Papst, beschuldigt. das ist überhaupt nicht der Fall. Wir sind Kardinäle. Wir haben eine sehr ernste Verantwortung ihm zu helfen und aus diesem Grund, haben wir ihm diese Fragen zur Kenntnis gebracht, die in diesem Dokument, das seine Unterschrift trägt, bestehen bleiben.

Und wir können nicht anders und die Kirche kann nicht anders. Und deshalb muß die Sache sicher gelöst werden. Wir haben ein Gespräch angestoßen indem wir die Zweifel ausgesprochen haben. 
Und als wir informiert wurden, daß es keine Anwort geben werde, wußten wir, daß wir das Gespräch vor die gesamte Kirche bringen mußten, weil so viele Gläubige, so viele Priester und Bischöfe in dieser Sache ihre große Verwirrung zum Ausdruck bringen, auch indem sie erzählen, wie diese Teilung in verschiedenen Teilen der Kirche zu noch größerer Teilung zwischen Bischöfen und Priestern und den gläubigen Laien bzgl. der fundamentalen Glaubenslehre führt. 
Also, das ist das WIrken des Teufels. Der Hl. Geist schafft EInheit und die tägliche Umkehr des Lebens zu Christus, die uns hilft, unsere Sünden zu überwinden und in EIntracht mit der Wahrheit zu leben. Und deshalb muß diese Teilung und Verwirrung angesprochen und geheilt werden. Ergibt das für Sie einen Sinn? 

M.M 
"Ja, absolut. Und augenscheinlich scheint uns- als gläubigen Laien die zusehen, daß das Ihr Jon, Ihre Pflicht vor Gott ist." 

Kardinal Burke: 
"In der Tat, wissen Sie, einige Leute haben mir gesagt: "Warum haben sie diese dubia veröffentlicht? Er ist der Papst. Sie hätten zufrieden sein sollen." Aber nein, das genügt nicht, weil überall wohin ich gehe, die Leute sagen: "Was ist los mit euch Kardinälen? Dieses hier sind ernste Fragen und dennoch bleiben Sie still. Sie sagen gar nichts."
Blieben wir still, würde das bei den Gläubigen höchstwahrscheinlich zu dem Schluss führen, daß alles in Ordnung ist, aber es ist nicht alles in Ordnung."

M.M: 
"Nun gibt es die Idee, daß das auch bis zu dem Punkt eskalieren könnte, an dem Sie Ihren Kardinalsrang verlieren. Glauben Sie, daß es dazu kommen könnte?"


Kardinal Burke:
"Daran denke ich nicht einmal. Ich denke- sicher - das ist möglich. Historisch gesehen ist das vorgekommen, daß ein Kardinal seinen Titel verloren hat. Aber ich denke nicht daran, weil ich weiß, was meine Pflicht ist und weil ich nicht durch derartige Gedanken nicht von ihr abgelenkt werden darf, wissen Sie, mir Sorgen zu  machen, ob ich auch irgendeine Weise dafür verfolgt werden kann, daß ich die Wahrheit verteidige- Wie ich schon sagte, eine Person sagte zu mir: "Haben Sie keine Angst auf diesen Dingen zu bestehen? " und ich sagte, das wovor ich Angst habe.ist beim Jüngsten Gericht vor unserem Herrn zu erscheinen und ihm sagen zu müssen: "Nein. Ich habe Dich nicht verteidigt, als Du angegriffen wurdest, die Wahrheit die Du gelehrt hast verraten wurde." Und deshalb verschwende ich keinen Gedanken daran."

Fortsetzung folgt.....

Quelle: Michael Matt, The Remnant


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