Montag, 16. Januar 2017

Was steckt hinter dem Kampf um Malta? Oder die Revolutionswächter geben kein Pardon.

Riccardo Cascioli untersucht bei La Nuova Bussola Quotidiana den Hintergrund  der aktuellen Vorgänge in und um Malta.
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     "HINTER DEM FALL MALTA STECKT DER KAMPF UM DIE WAHRHEIT"
Es mag ein bloßer Zufall sein, aber sicher ist, daß der Fall der Malteser Ritter ohne großes Aufsehen vorüber gegangen wäre, wäre nicht Raymond Burke deren Kardinalpatron.
Burke ist einer der vier Kardinäle, die Unterzeichner der "dubia", der fünf Fragen an den Papst zur Klärung einiger zweideutiger Aspekte der apostolischen Exhortation "Amoris Laetitia" sind.
Und er ist auch einer der vier, auf die sich das Feuer der "Revolutionswächter", von Journalisten und Intellektuellen, die entschlossen sind jeden, der sich auf die Kontinuität der Kirche und der Lehre oder die Kohärenz der Lehre der Kirche beruft, aus dem Spiel zu entfernen.

So hat sich der Focus der Kontroverse, die schon von sich aus wichtige Fragen ins Spiel bringt, wie die Art, mit der die Katholischen Wohltätigskeitsorganisationen intervenieren und die Beziehungen zwischen dem Hl. Stuhl und dem Souveränen Orden gestalten, jetzt auf die Figur Kardinal Burkes verlagert, der als eine Art Gegenpapst dargestellt wird.
Daß er dieses Etikett ablehnt und in seinem letzten Interview vom 12. Januar La Verita Erklärungen zu Vorhaben, die ihm zugeschrieben werden, dementiert hat- zählt da nicht.
Für die, die entschlossen sind, ihn abzuurteilen, ist das die Rolle, die ihm zugewiesen werden muß.

Verräterisch sind in diesem Sinne die Worte, mit denen der Vaticanist Paolo Rodari seinen dem Fall des Malteser Ordens gewidmeten Artikel in der Repubblica am 11. Januar beendet:
" Die Linie des Ordens unter dem Patronat von Burke (...)  ist Lichtjahre davon entfernt, von dem was die gesamte Kirche in Zeiten von Papst Franziskus zu tun versucht: "das in den Herausforderungen der Zeit inkarnierte Evangelium, das dem Menschen und seinen Leiden nahe ist."
Das ist das Schema: Burke gegen die ganze Kirche, eine massive Vereinfachung, die nicht im geringsten mit den Wahrheit korrepondiert.

Aber vor allem enthüllt dieses Urteil, was wirklich auf dem Spiel steht. 
In diesem in Frage stehenden Fall geht es um die Verteilung von Kontrazeptiva in armen Ländern, innerhalb von Hilfsprojekten und Entwicklungshilfe durch Katholische Organisationen. Nach Rodari wäre sich dieser Praxis entgegen zu stellen, ein nicht inkarniertes Evangelium zu predigen, weit entfernt von den Leiden des Menschen. Es versteht sich von selbst, daß die "neue" Kirche sich nicht mehr bemüht, die Wahrheit über den Menschen zu lehren, sondern die unmittelbaren Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen.

Das Muster Doktrin gegen Pastoral kehrt zurück, die Aufmerksamkeit auf die wahren Bedürfnisse des Menschen gegen den Legalismus und den Moralismus.
Das ist ein falsches Schema und stellt die Wahrheit des Katholizismus selbst zur Diskussion, weil wenn die Lehre (das, was Christus uns offenbart hat) nicht mit der Wahrheit des Menschen übereinstimmt, der Katholizismus die größte Lüge der Geschichte ist.

In dem schönen Interview, das Kardinal Carlo Caffarra am 14. Januar Il Foglio gegeben hat, gibt es Passagen, die diesen Punkt gut erklären. Ich zitiere eine, die alles andere erklärt: "An eine pastorale Praxis zu denken, die nicht in der Lehre gegründet und verwurzelt ist, bedeutet, die pastorale Praxis auf Willkür zu gründen. Eine Kirche mit wenig Aufmerksamkeit für die Doktrin ist nicht eine pastoralere Kirche sondern eine ignorantere Kirche.
Die Wahrheit, über die wir sprechen (...) ist eine Wahrheit, die ewige Rettung gibt (...), die, wenn ihr die Freiheit gehorcht, das wahre Leben gibt."

Das ist die Sicherheit und die Überzeugung die seit 2000 Jahren die missionarische Verkündung der Kirche begleitet hat. Und das ist das, was zur Diskussion gestellt wird. Die Kontroverse, die wir gerade erleben, liegt auf dieser Ebene."

Quelle: LNBQ, R. Cascioli

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