Donnerstag, 16. November 2017

Fr. Cipolla: Was bedeutet dieTradition des priesterlichen Zölibats? Oder die Versuchsballons Alt-60-er "Gangs"

rorate caeli veröffentlicht heute einen lesenswerten Artikel von Fr. Richard Cipolla über das, was er einen "Versuchsballon" bzgl, des priesterlichen Zölibats nennt.
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"WARNUNG DAVOR, VERHEIRATETE PRIESTER ZU ORDINIEREN- VON EINEM VERHEIRATETEN PRIESTER"

Wieder einmal hören wir aus den höchsten Kreisen der Macht in der Kirche von der Möglichkeit, verheiratete Männer zum Priesteramt zu ordinieren. Aber diesesmal wird nicht über Männer in "speziellen Umständen" gesprochen sondern ganz allgemein.
Ich war in der Lage und gesegnet, während ich verheiratet war,  wegen einer vom Hl. Johannes Paul II 1982 erlassenen besonderen pastoralen Bestimmung als katholischer Priester ordiniert zu werden,  die verheirateten Episkopalen Priestern erlaubte, die die Episkopal-Kirche aus Gewissensgründen verlassen hatten und für ein katholisches Priesteramt in Betracht gezogen wurden.
Für mich waren die Gründe, den Anglikanismus zu verlassen, die Frauenweihe zum Priesteramt und weibliche Bischöfe und die zunehmende Geschwindigkeit, mit der die Bande zum Orthodoxen Christentum durchtrennt wurden. Die kürzliche Schaffung des Anglikanischen Ordinariats ist das Resultat einer ähnlichen Situation, in der anglikanischen Priestern, die in voller Kommunion mit der Katholischen Kirche sein wollen, dieses spezielle Privileg und diese Gnade zugestanden wurde.

Aber was jetzt in den höchsten Ebenen der Kirche bedacht wird, ist verheiratete Priester generell zuzulassen. Jene, die das vorantreiben, sagen, daß sie das wegen des ernsten Priestermangels in bestimmten Gegenden der Welt tun, d.h. jenen Gebieten, die mit dem "Westen" assoziiert werden.
Natürlich stellen sie nie die Frage. warum so wenige Männer ins Priestertum berufen werden (außer denen, die die Tradition lieben).
Deshalb ist ihre Lösung "viri probati" zu ordinieren, verheiratete Männer, die ein gutes Beispiel dafür sind, was es bedeutet, ein katholischer Mann zu sein.
In diesem Pontifikat muß man sich vorsehen, bei jedem Versuchsballon, der über Santa Marta aufsteigt, negativ zu reagieren. Aber dieser Versuchsballon - wenn er in einem Luxus-Flugzeug erblüht- würde das Priestertum für eine radikale Neuformulierung öffnen, die das Verständnis des Priestertums in der Katholischen Tradition verleugnen würde.

Es ist sicher wahr, daß der Hl. Petrus verheiratet war. Das Evangelium berichtet uns von der Heilung seiner Schwiegermutter. Aber das ist sicher keine Basis für eine Aufgabe des zölibatären Priestertums. Wir hören nie über die Frau oder die Familie des Petrus. Sie sind nicht Teil der Evangelien.
Wir wissen, daß Petrus alles aufgab und "Menschenfischer" wurde. Der priesterliche Zölibat ist Teil der Entwickung der Doktrin des Priestertums, eine Entwicklung, die im Westen schon im 4. Jahrhundert beginnt.
Es ist auch wahr, daß der priesterliche Zölibat in der Kirchengeschichte nicht immer durchgesetzt wurde, aber Priester, die mit ihren Frauen leben und Kinder haben, wurden nie als Norm oder Ideal betrachtet.  Auch führte diese Situation nicht zum Überdenken des klerikalen Zölibats.
Tatsächlich haben die großen Reformer jedes Zeitalters alles getan, was sie konnten, um den priesterlichen Zölibat zu bestärken und sie taten das wegen der Beziehung des Zölibats zur Ehelosigkeit Christi selber und besonders zu Christus als dem Hohen Priester.

Obwohl verheirateten Männern in den Ostkirchen das Priestertum erlaubt ist, ist ihre Situation ganz anders als die Katholischer Priester. Und- bedeutsam sowohl in Ost und West- alle Bischöfe, die das volle Priesteramt haben- müssen zölibatär leben.





Jene, die diese Veränderung befürworten, haben wenig Erfahrung im typischen und normalen Leben als Ehemann und Vater. Sie sind Teil eines klerikalen Systems, das in einer irrealen Welt lebt, wo der Zölibat bedeutet "unverheiratet" zu leben und einem die Freiheit gibt, zu tun, was man will und wann man es will, und die zu viele lange Diners im Borgo Pio haben.
So ein Benehmen ist in der Ehe unmöglich. Es gibt keinen Zweifel, daß dieser Ruf nach  verheirateten Priestern -zumindest teilweise- Resultat eines vorsätzlichen Mißverständnisses dessen ist, was "Priester" bedeutet.
Und dieses Mißverständnis ist eines der Resultate von 50 Jahren der Messe Pauls VI und wie sie meistens zelebriert wird, die unsere Leute hat vergessen lassen, daß das Herz des Priestertums die Person Christi selbst ist, das Opfer der Messe zu bringen, daß er in persona Christi steht, in der Person Christi selbst, um das Opfer am Kreuz darzubringen, das in jeder Messe wiederholt wird.
Es ist kein Zufall, daß in der Post-Vatican-II-Terminologie für den, der die Messe zelebriert nicht Priester ist, sondern eher "Zelebrant" ist oder "Offiziant" oder diese fuchtbare Orwell-artige Wort "Vorsitzender".
Kardinal Sarah sagte vor kurzem, daß er glaubt, daß die große Mehrheit der Priester und Bischöfe vergessen hat oder nicht weiß, daß die Messe ein Opfer ist,  in und aus sich selbst und daß es die Funktion des Priesters ist, dieses Opfer darzubieten.
Das bedeutet nicht. daß ein verheirateter Mann das Opfer nicht darbringen kann. Was aber bedeutet, daß die Tradition des zölibatären Priesters auf tiefere Weise mit der Person Christi zusammenklingt. der sich selber voll und ganz am Kreuz opferte.

Aber was an diesem letzten  Versuchsballon noch verstörender ist, den viele vielleicht in einen gasgefüllten, steuerbaren umwandeln möchcten (sollte der auch das Schicksal der Hindenburg erleiden- ohne den Verlust an Leben!) ist, daß es scheint, als ob die Gangs der 60-er, die der Kirche in der Liturgie und im Priestertum so viel Schaden zugefügt haben, darauf versessen sind, zu werden wie die mainstream- Denominationen des Protestantismus, die das orthodoxe Christentum zugunsten einer "leben und leben lassen-Haltung" verlassen haben, überdeckt von einem Anstrich von Religiosität.
Es gibt keine direkte Verbindung zwischen der Zulassung von "viri probati" zum Priestertum und der Zulassung von Frauen zum Priestertum und weiblichen Bischöfen, zur Aufhebung von Humanae Vitae und weiteren Entwürdigungen der Liturgie. Aber sie lügen auf der selben Flugbahn und das ist es, was der Grund für eine große Sorge für jene sein muß, die die Kirche Jesu Christi lieben.

Der Hass auf die Traditionelle Römische Messe der aktuellen Ballonbauer ist völlig verständlich, ganz abgesehen von ihrem reichlich fließenden Strom an heißer Luft. Weil es die Traditionelle Messe ist, die die Tradition der Kirche verkörpert und die es allen ermöglicht, zu sehen, daß der Kaiser keine Kleider hat.
Die Kirche heute lebt in Alices Wunderland, wo die Herzkönigin anordnen kann, daß die weißen Rosen rot angemalt werden und durch ein "fiat" erklären kann, daß sie rote Rosen sind.
Die aktuelle Hierarchie ist durch einen Positivismus genährt worden, der nichts mit der durch Jesus Christus am Kreuz erworbenen Freiheit zu tun hat und deshalb zu kraftlos ist, um dem Ungeheur entgegen zu treten, das auf Bethlehem zukriecht oder Robert Hugh Bensons Zerstörungsmaschinen in "Herr der Welr", deren Ziel es ist, die Katholische Kirche zu zerstören.

Aber regen Sie sich nicht zu sehr auf und beunruhigen Sie sich nicht zu sehr. Lehnen Sie sich zurück und genießen das Schauspiel. Weil die Pforten der Hölle sie nicht überwinden werden.
Aber was, wenn es gar keine Hölle gibt, wie einige Kirchenfürsten sagen?"

Father Richard Gennaro Cipolla

Quelle: rorate caeli, Fr, Cipolla

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