Montag, 5. März 2018

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen, Oder die "Ostpolitik" des Vaticans gegenüber China und ihre Folgen...

Sandro Magister veröffentlich auf seinem blog "Settimo Cielo" einen Artikel über die neue chinesische Religionspolitik, die mit den am 1. Februar in Kraft getretenen neuen Vorschriften die schlimmsten Vorstellungen übertrifft. In einem Augenblick, wo die Vaticanische Diplomatie die glaubenstreue Untergrundkirche Chinas praktisch dem Regime ausgeliefert hat.
Was die Verantwortung für das angeht, was jetzt mit diesen Christen geschehen wird, möchte man nicht mit den "Ostpolitikern" à la-" bloß keinen neuen Fall Mindszenty" in Oltretevere tauschen.
Hier geht´s zum Original:  klicken

        "DER VATICAN BEUGT SICH UND CHINA DANKT. UND ZWAR SO."

"Hier etwas, das wert ist, weitergegeben zu werden. Dieser Kommentar mit den passenden Fotos erschien am 2. März bei Asia News, der online-Agentur des Päpstliches Institutes für Auswärtige Missionen, die sich auf China spezilalisiert hat.

"XINJIANG. KREUZE,KUPPELN, STATUEN ZERSTÖRT: DIE NEUE "CHINESISCHE" KULTURREVOLUTION" 

"Das ist eine neue Kulturrevolution": das ist der häufigste online-Kommentar als Reaktion auf die Fotos der Kirche von Yining (Xinjiang)-die ihrer Kreuze, Statuen im Tympanon und der Dekorationen und Malereien, die die Fassade schmückten beraubt wurde.

Das obige Foto (s. Original) zeigt die Farbe, den Schwung, die Leichtigkeit der Kuppeln und der Wanddekorationen, die Kreuze auf der Spitze des Gebäudes vor ihrer Zerstörung.
Das andere Foto zeigt das "nachher".
Alles wurde gemäß der Regierungsanordnung am 27. und 28. Februar zerstört, nur einige Wochen nach dem Treffen zwischen den Chinesischen und Vaticanischen Delegationen, das -wie berichtet wurde- im Entwurf einer "historischen" Übereinkunft zur Ernennung der Bischöfe für die chinesische Katholische Kirche gipfelte

Yining - 700 km westlich der Hauptstadt von Xinjiang, Urumqi, hat eine Katholische Gemeinde von einigen 100 Gläubigen.

Die Bezugnahme auf die Kulturrevolution muß sein: die Kulturrevolution der von Mao und der "Viererbande" geführten Roten Garden von 1966- 1976 hat zur extremsten Form der kommunistischen Zerstörung von Kirchen, Tempeln, Pagoden, Gebetsbüchern, Statuen, Gemälden zur Zerstörung aller Religionen geführt.

Aber die "Kulturrevolution" unserer Tage wird durch einen anderen Slogan der "Sinologisierung" (Chinesierung) gerechtfertigt. Das beinhaltet-  wie Xi Jinping vor 3 Jahren erklärte und beim Parteikongress im vergangenen Oktober bestätigte- "religiöse Theorien zu entwickeln und an Chinesische Chrakteristika anzupassen", "jede Religion an die sozialistische Gesellschaft anzupassen und der "religiösen Infiltration von auswärts" zu widerstehen.

Nun repräsentiert das Symbol des Kreuzes "eine religiöse Infiltration von außerhalb" von der Kirche von Yining aus- wo nicht nur die beiden Kreuze, die die beiden Kuppeln überragten, abrasiert wurden sondern auch die Kreuze innerhalb des Hl. Gebäudes verschwanden,  einschließlich des Kreuzweges ebenso wie die kreuzförmigen Dekorationen der Kirchenbänke.

Der ikonoklastische Furor hat auch andere Städte erreicht. Schon vor dem vergangenen Weihnachtsfest wurden alle Kreuze der Kirche von Manas zerstört und es gab Gerüchte, daß das Gleiche in der Kirche von Hutubi geschah.

Der Vergleich mit der Kultur-Revolution ist hier noch nicht zuende. Genau wie damals ist es Gläubigen verboten- auch privat, zu Hause zu beten. Die Polizei droht, daß wenn sie zwei Menschen finden, die gemeinsam zu Hause beten, die verhaftet und zu einer Umerziehung gezwungen werden.




In dieser Neuregelung der religiösen Aktivitäten, die im letzten September angekündigt und im vergangenen 1. Februar implementiert wurden, kann Gottesdienst nur in einer Kirche gefeiert werden, zu Zeiten, die die Regierung festlegt. Jeder andere Ort wird als "illegaler Ort" angesehen und die, die diese Regeln verletzen, werden zu Gefängnis, Geldstrafen, Enteignung des Gebäude, das illegale religiöse Aktivitäten beherbergte. Sogar Privatwohnungen werden jetzt als "illegale Orte der Anbetung" betrachtet und in jedem Privathaus sind religiöse Gespräche unter Androhung von Haft verboten. Der Gläubige darf nur in der Kirche beten-während der Sonntagsmesse.

Alle Kirchen müssen am Eingang einen Warnhinweis anbringen, der bekannt gibt, daß der Zutritt zum Gebäude "Minderjährigen unter 18 Jahren" verboten ist, weil Kinder und junge Leute nicht an religiösen Riten teilnehmen dürfen.

Man sollte festhalten, daß die erwähnten Kirchen keine illegalen Gebäude sind, sondern offizielle registrierte Kirchen. Der Punkt ist, daß die "Sinologisierung" die Unterwerfung unter die Chinesische kommunistische Partei beinhaltet, die als "aktiver Führer" der Religionen handeln muß, von der Leben und Tod und jeder Neubau und jeder Abriss abhängt.

Die unbarmherzige und erstickende Kontrolle der Religionen durch die Partei kann nur durch Angst erklärt werden. Es ist eine Erfahrung, die heute -durch verschiedene Soziologen bestätigt- alle in China machen: das Land befindet sich mitten in einer eindrucksvollen religiösen Renaissance- bis zu dem Punkt, daß mehr als 80% der Bevölkerung eine Art spirituellen Glauben hat und daß mindestens ein Fünftel der Parteimitglieder heimlich irgendeiner Form von Religion anhängt.

Das alles verpricht mehr Kontrolle  und Verfolgung für die Zukunft. "Ich bin sehr traurig" bekennt ein Gläubiger aus Urumqi gegenüber Asia News "daß der Vatican mit dieser Regierung Kompromisse schließt und so zum Komplizen derer wird, die unsere Vernichtung wollen."

Quelle: Settimo Cielo, S. Magister, Asia News

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